Toleranzen für die geometrischen Produktspezifikationen sind technische Spezifikationen, die in nahezu allen Phasen der Produktentstehung kostenwirksam sind. Die Merkmalstoleranzen bestimmen die Funktionseigenschaften der Produkte, den Aufwand in der Teilefertigung und die Fügbarkeit der Teile in der Montage.
Das trifft insbesondere auf die Tolerierung der Positionen (Lage) von Bohrungsachsen, Mittel- und Symmetrieebenen von Längen- und Winkelteilungen und sich wiederholenden Funktionsgruppen (Mustern) an den Werkstücken zu. In solchen Tolerierungsfällen ergeben sich durch die Anwendung der Positionstolerierung wirtschaftliche Lösungen durch Toleranzerweiterungen bei Anwendung der Maximum-Material-Bedingung, Minimum-Material-Bedingung und Reziprozitätsbedingung.
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Inhalt
- Aktuelle Normenübersicht zur Tolerierung und Messung von Maß, und Form und Lage
- Maßabhängige Form- und Ortstolerierung nach der Maximum-Material-Bedingung (MMR) nach DIN EN ISO 2692
- Grundlagen
- Zeichnungsangaben
- Wirksamer und resultierender Zustand
- Vor- und Nachteile zur konventionellen Tolerierung
- Übungen
- Maßabhängige Form- und Ortstolerierung nach der Minimum-Material-Bedingung (LMR) nach DIN EN ISO 2692
- Grundlagen
- Zeichnungsangaben
- Wirksamer und resultierender Zustand
- Vor- und Nachteile zur konventionellen Tolerierung
- Übungen
- Maßabhängige Form- und Ortstolerierung nach der Reziprozitätsbedingung nach DIN EN ISO 2692
- Grundlagen
- Zeichnungsangaben
- Wirksamer und resultierender Zustand
- Vor- und Nachteile zur konventionellen Tolerierung
- Übungen
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Zielgruppe
Mitarbeiter aus Entwicklung und Konstruktion, Fertigungs- und Prüfplanung.
Voraussetzungen: Die Teilnehmer sollten über gute Kenntnisse zur Maß-, Form- und Lagetolerierung nach DIN EN ISO 1101 verfügen (Seminar 007-FMT).
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Seminarziel
Ziel des Seminars ist es, den Teilnehmern die Grundlagen und Vorteile der Tolerierung nach dem Maximum-Material-Prinzip und nach dem Minimum-Material-Prinzip zu vermitteln.
Bei diesen Tolerierungskonzepten werden die Toleranzen von Größenmaßen und die Toleranzzonen für zentrale Geometrieelemente (Achsen, Mittelebenen) nicht als voneinander unabhängig betrachtet, sondern nach bestimmten Regeln Abhängigkeiten definiert. Diese Regeln werden anhand funktionaler Randbedingungen aufgestellt. Ein größeres Toleranzangebot für den Fertigungsprozess ist dann die Folge, so dass in den meisten Anwendungsfällen von Kostenoptimierung und Verbesserung der Wirtschaftlichkeit gesprochen werden kann. Die Überwachung so tolerierter Merkmale am Bauteil kann mit Koordinatenmessgeräten und mit Funktionslehren erfolgen.
Die theoretischen Ausführungen werden mit praktischen Übungen zur Festlegung von Zeichnungsangaben untersetzt.
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Organisatorisches
Seminardauer: 1 Tag, von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Leistungsumfang und Teilnahmegebühr: Einschließlich ausführlicher Seminarunterlagen, gastronomischer Verpflegung und Teilnahmebestätigung 570,- EUR zzgl. MwSt.Für ein In-House-Training unterbreiten wir Ihnen gern ein Angebot.
Seminarnummer: 042-FMT
Fachliche Leitung: Herr Dr.-Ing. Gunter Effenberger